Manifest

von Elisabeth Michel-Alder

Die Bevölkerung wird älter, bleibt aber länger jung. Heute laufen Sechzigjährige Marathon, Achtzigjährige dirigieren die besten Orchester; die alten Bilder im Kopf sind revisionsbedürftig.

Nicht das Alter, sondern Langjährigkeit im gleichen Job wird oft zum Problem. Jeder Berufsweg braucht regelmässig frische Impulse und neue Wendungen.

Unverzichtbar ist ein offener, flüssiger Arbeitsmarkt für ü50 – Männer und Frauen dieser Altersgruppe sind voll leistungsfähig, wenn und solange sie herausfordernde, motivierende Aufgaben finden.

Die Kooperationschancen zwischen Generationen, Kulturen und Genders sind überall vielfältig zu nutzen; Vielfalt macht Dampf.

Reifere Arbeitskräfte sind neugierig und lernbereit, was oft fehlt, sind passende Weiterbildungen, Lernprogramme und Brückenangebote für Neustart und allfällige Umstiege.

Arbeitsumgebungen, -bedingungen und -aufgaben sind im Prinzip gestaltbar und auf persönliche Entwicklung, Engagement und Verpflichtungen im sozialen Netz abzustimmen – für alle Generationen.

Generationengerechtigkeit ist Richtschnur bei Löhnen, Sozialversicherungen und der Verteilung der 2.-Säule-Vermögen.

Die Fixierung eines generellen Rentenalters ist unzeitgemäss; Arbeitgebende und Erwerbstätige legen künftig Zeitpunkt und Austrittsschritte flexibel fest.

Trotz Verflüssigung der Regeln im demografischen Wandel bleibt erhalten, dass sich Personen mit belastenden Lebenswegen nicht erst in ihrer 7. Dekade vom Erwerb verabschieden dürfen.

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